Eine 500mm Feldbahn im FEZ in der Berliner Wuhlheide
Wir sind ein eingetragener Verein - hervorgegangen aus der einstigen Arbeitsgemeinschaft Eisenbahnmodellbau im Rahmen der technischen Jugendbildung im FEZ Berlin - der es sich zum Ziel gesetzt hat, Feld- und Grubenbahnen in der relativ seltenen Spurweite 500mm zu erhalten, zu restaurieren und der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Im Rahmen dessen besteht für unsere Besucher nicht nur die Möglichkeit die inzwischen umfangreiche Sammlung (etwa 18 Lokomotiven und mehr als 150 Loren und Grubenhunte) zu besichtigen. An mehr als 30 Tagen im Jahr bieten wir zudem Besucherfahrten an.
Die VorgeschichteDie Sammlung, die wir Ihnen, liebe Besucherinnen, Besucher und Besuchende, heute präsentieren können, ist eigentlich ein Ergebnis glücklicher Umstände. Ursprünglich sollte eine Strecke für den Einsatz von Fahrraddraisinen entstehen, um so den Besuchern des damaligen Eisenbahnmodellbauclubs im FEZ eine Möglichkeit körperlicher Betätigung zu bieten. Die Richtigkeit dieses Gedankenganges hat sich inzwischen tausendfach bestätigt. Erst während der Suche nach geeignetem Gleismaterial im Herbst 1990 reifte der Entschluss, es nicht auf einen Draisinenbetrieb zu beschränken. Zu groß war die Faszination, die von dem oft schrottreifen Fahrzeugmaterial ausging, das hier und da zum Vorschein kam. Es gehörte damals schon eine gehörige Portion Phantasie dazu sich vorstellen zu können, diese Loks und Loren einmal betriebsfähig der Öffentlichkeit zu präsentieren. Insbesondere die Ausgrabungen im Gebiet um Herzfelde / Hennickendorf, östlich von Berlin, führten zu einem wahren Feldbahnfieber der Beteiligten. Zielgerichtet wurde nun recherchiert, Literatur gewälzt, Kontakte geknüpft und so stand im Frühjahr 1991 der Ankauf der ersten Lok zur Debatte. Die Geschäftsführung des FEZ stand dem Aufbau einer Feldbahnsammlung im Außenbereich des Eisenbahnmodellbauclubs aufgeschlossen gegenüber. Eine mutige Position damals, stellten sich doch die Fundstücke für „Nichtfeldbahner“ vordergründig als Schrott dar und wer stellt sich schon Schrott in seinen Garten? Mit der Zustimmung zu diesem Vorhaben wurde der Grundstein für die heutige Sammlung gelegt. Die Finanzierung erfolgte durch die Beteiligten selbst. Die Spurweite ergab sich durch die ersten Feldbahnreliquien eher zufällig. Allerdings macht diese 500mm Spurweite die Sammlung heute zu etwas Besonderem, gibt es doch nur wenige Sammler, die sich dieser Spurweite verschrieben haben. Aufbau der SammlungDie ersten Fundstücke wurden in Herzfelde im wahrsten Sinne des Wortes ausgegraben. So konnten mehrere Gleisjoche, zwei fast vollständige Weichen und eine Drehscheibe geborgen werden. Auf dem eigentlichen Firmengelände fanden sich dann weitere Joche und die ersten Loren. Lediglich im unmittelbaren Ofenbereich der Ziegelei hatte man die 500 mm Spur beibehalten, ansonsten war man Jahre zuvor auf 600 mm Spurweite umgestiegen. In der einschlägigen Fachliteratur wurde nun zielstrebig nach weiteren Spuren gesucht. Stellvertretend seien Klausdorf, Mildenberg und Reuden/Thüringen genannt.
Gründung des Vereins – weitere Entwicklung1996 wurde im Hinblick auf die sichere Rechtsgrundlage das bisherige FEZ-Feldbahnprojekt in einen eingetragenen Verein gewandelt. Seither trägt er den Namen „500 mm Feldbahnprojekt e.V.“ im FEZ Wuhlheide.
Derzeit umfasst die Sammlung 18 Lokomotiven (14 Diesel-, 4 Akkuloks) und ca. 150 Loren und Hunte sowie diverses Zubehör. Neben verschiedensten Weichenbauarten und Schwellenformen zählen dazu auch eine Sammlung Ziegel und Formen zur Ziegelherstellung, sowie eine alte Tanksäule Bj. ca. 1910 (funktionslos). Die Gleisanlagen umfassen inzwischen etwa 2000 m und mehr als 30 Weichen. Neben den Vereins eigenen Fahrzeugen befinden sich auch Lokomotiven und Loren aus privaten Sammulungen als Leihgabe dauerhaft bei uns. (Stand Jänner 2024) |